Wildtierkunde
Haar-/Schalenwild
Federwild

Kategorieübersicht



Fuchs (Vulpes vulpes)  
Bild: aboutpixel.de - Compino

Wird vom Fuchs gesprochen, ist im Allgemeinen der Rotfuchs gemeint, welcher in Europa als einziger Vertreter der Füchse auftaucht und dort die am weitesten verbreitete Raubwildart darstellt. In Tierfabeln trägt der Fuchs oft den Namen "Reineke".

Der Fuchs zählt zur Familie der Hunde (Canidae) und zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora).


Merkmale:
Ein Rotfuchs ist bis zu 130 cm lang, wobei hierbei 40 cm auf den buschigen, rundum behaarten Schwanz (Lunte) entfallen. Bis zur Schulter steht er 40 cm hoch, sein Körpergewicht beträgt bis zu 10 kg. Vorne hat der Fuchs fünf, hinten vier Zehen (Branten). Das Fell (Balg) ist rot an der Oberseite und weiß an der Unterseite, wobei der Farbton mit dem Verbreitungsgebiet variieren kann. Das Ende der Lunte ist oft weiß und wird Blume genannt. Eine bekannte Duftdrüse des Fuches ist die Viole am oberen Ansatz der Lunte, welche beim Ein- und Ausfahren in den Bau ein Duftsekret abstreift. Es gibt auch abweichende Farbvarianten, so zum Beispiel den Kreuzfuchs, der einen schwarzen Streifen auf dem Rücken trägt. Der Silberfuchs, eine andere Farbvariante, ist dunkelgrau bis schwarz gefärbt. Bekannt ist auch der Brandfuchs mit dunkler Kehle und Bauchseite sowie Schulterpartie sowie der noch dunklere Kohlfuchs und der besonders helle Birkfuchs. Wertvoll ist der dichte und langhaarige Winterbalg. Der weibliche Fuchs wird Fähe und der männliche Rüde genannt, Jungtiere heißen Welpen. Die Jungen eines Wurfes werden als Geheck bezeichnet. Die Lebenserwartung beträgt etwa 12 Jahre.
Der Fuchs verfügt über ein gutes Sehvermögen sowie einen sehr guten Geruchs- und Gehörsinn.
JAGDTIPP: Zwar gilt der Fuchs als Bewegunsseher, dennoch erkennt er auch beispielsweise den stehenden Jäger sehr gut. Deshalb, und auch auf Grund der weiteren sehr gut ausgeprägten Wahrnehmungssinne ist die Ansitzjagd der Pirsch auf den Fuchs vorzuziehen.

Bild: aboutpixel.de - bebe

Lebensweise:
Der Fuchs lebt als Einzelgänger und ist dämmerungs- und nachtaktiv. Das Terretorium des Fuches, welches bis zu 20 Quadratkilometer abwechslungsreiche Feld- und Waldlandschaften umfassen kann, enthält mehrere Haupt- und Nebenbaue als Ruheplätze und Wohnraum zur Aufzucht der Welpen. Oft gräbt der Fuchs die Baue in denen er sich aufhält nicht selbst, sondern übernimmt sie vom Dachs oder Kaninchen. Innerhalb des Baues und seiner unmittelbaren Umgebung herrscht ein Burgfrieden, so trifft man dort neben dem Fuchs und Dachs oft auch Kaninchen und Brandenten an, ohne dass einander nach dem Leben getrachtet wird. Auffällig oft besiedeln Füchse auch Städte und suchen dort in Mülltonnen oder auf Komposthaufen nach Nahrung.
Seine Losung legt der Fuchs gerne auf erhöhten Plätzen ab, sprich seine Losung ist oft auf Baumstümpfen oder ähnlichem zu finden.
JAGDTIPP: Legt man eine Salzlecke an, bei der ein Leckstein auf einem Baumstamm abgelegt wird, ist darauf zu achten, dass der Stamm entsprechend hoch ist, damit der Fuchs seine Losung nicht auf der Salzlecke ablegt. Eine Alternative bietet auch die Verwendung von Salzpaste bei der man flexibler ist in der Positionierung des Salzes.

Nahrung:
Der Fuchs ist Nahrungsgeneralist, d.h. je nach Jahreszeit frisst er auch Beeren und Obst. Hauptsächlich nimmt er aber fleischliche Kost (oft Nagetiere, aber auch Aas wie Fallwild) zu sich. Darunter fallen neben Mäusen vor allem Gelege der Bodenbrüter, Enten, Hühnervögel, Hasen, Insekten, Fische, selten auch Rehkitze und noch seltener Wildschweinfrischlinge. Reptilien und Amphibien nur in Notzeiten. Den Ruf eines listigen Tieres erhielt der Fuchs auch, weil er Vögel bejagt in dem er sich totstellt und dann auf die ahnungslosen Vögel stürzt. Seine Beute tötet der Fuchs durch schnelles Zubeißen. Als Haustiere fallen dem Fuchs ab und an Hühner zum Opfer.

Fortpflanzung:
Die Ranzzeit oder Rollzeit des Fuchses fällt in die Monate Januar und Februar, wobei die Begattung im sowie auserhalb des Baues erfolgen kann. Die Fähe ist etwa 53 Tage dick und wölft dann zwischen vier und acht Welpen, welche zunächst zwei Wochen nur mit Muttermilch ernährt werden. Dies ist auch die Zeit in der die Jungen noch blind sind. Danach erbricht die Fähe Nahrungsbrei, der vom Nachwuchs verzehrt wird. Fuchsrüden sind bei der Jungenaufzucht behilflich, indem sie Beute zur Fähe in die Nähe des Baues bringen. In unmittelbarer Nähe der Jungen duldet die Fähe den Rüden zumindest anfänglich nämlich nicht. Im Juli/August sind die Jungfüchse dann selbständig, ihre Mutter verlassen sie aber erst im Alter von etwa einem Jahr. Die Geschlechtsreife erreichen Füchse mit etwa neun Monaten.

Bejagung:
In der Regel wird der Fuchs intensiv bejagt wegen seines Einflusses auf das Niederwild. Verarbeitet werden kann auch sein Balg, das Wildbret wird nicht verzehrt. Eine Rolle spielt bei der Bejagung auch, dass der Fuchs als Überträger mehrerer Krankheiten gilt. Darunter fällt die Tollwut und auch der Fuchsbandwurm, in dessen Lebenszyklus der Fuchs wichtiger Wirt ist. Trotz starker Bejagung scheint der Bestand der Füchse nicht gefährdet zu sein (der wesentliche natürliche Feind, der Wolf, gilt weitgehend als ausgerottet). Die Bejagung findet unter anderem in hellen Winternächten durch Ansitz am Bau oder Luderplatz statt. Erlegt wird der Fuchs mit Schrot, Hornet oder ähnlichen Kalibern. Neben der Treibjagd sind auch die Baujagd (Fuchssprengen) mit Erdhunden und die Fangjagd gängige Jagdarten auf dem Fuchs. Die Baujagd wird oft auch an künstlich angelegten Bauen ausgeübt.
JAGDTIPP: Der Ruf des klagenden Hasen lockt den Fuchs an. Mittels einer Hasenklage , einem aus Holz gefertigtem Pfeifchen, lässt sich der Klagelaut durch den Jäger gut imitieren und die Lockjagd (Reizjagd) auf den Fuchs ausüben. Achtung: Pro Ansitz die Hasenklage (auch Hasenquäke genannt) nur einmal verwenden, denn der Fuchs weiß, dass ein Hase nur einmal sterben kann.

Diese Seite wurde unter anderem mit Hilfe des Buches "Vor und nach der Jägerprüfung" von Krebs erstellt.
Das Buch vermittelt umfassendes Wissen zu Wildkunde, Wildkrankheiten, Jagdpraxis, zu Jagdhunden, Waffen, Muntion und Optik, sowie zu Hege und Naturschutz, Land- und Waldbau und Jagdrecht.
Nähere Informationen dazu finden Sie hier. Jagdtipps.de empfiehlt diesen Buchklassiker.

 

Nach oben - Startseite - Impressum