Merkmale:
Damwild ist deutlich größer als Rehwild,
jedoch kleiner als Rotwild. Die europäische
Unterart hat eine Kopfrumpflänge von 130 bis 175 Zentimetern und einen
auffällig langen, oberseitig schwarzen Wedel (bis 20 cm). Das Gewicht
des Damwildes variiert je nach Standort zwischen (aufgebrochen) 50 und 110
kg beim erwachsenen Damhirsch, sowie zwischen 30 und 60 kg bei der Damhirschkuh
(Alttier). Auffällig ist, dass Hirsche während der Brunft bis
zu 20 kg Lebendgewicht verlieren.
Die Sommerdecke ist beim Damwild braun bis rostrot gefärbt und hell
gefleckt. Mitunter trifft mann auch weiße und schwarze exemplare des
Tieres an. Die Winterdecke ist dunkler und die Fleckung fehlt gänzlich.
Der Damhirsch hat im Vergleich zum Rothirsch einen verhältnismäßig
stärkeren Körper, kürzeren Hals, kürzere und minder
starke Läufe und deutlichere Tränengruben. Das Geweih des Damhirsches
ist schaufelförmig, es wird im August/September verfegt, abgeworfen
wird im April (Spießer nicht vor Mai).
Damhirsche können nach ihrer Geweihentwicklung angesprochen werden:
- Schmalspießer (1. Kopf)
- Knieper (2. Kopf) - Trägt neben Aug- und MIttelsprosse eine geringe
Schaufel
- Löffler (3. Kopf) - Wird als angehender Schaufler bezeichnet
- Halbschaufler (4. und 5. Kopf)
- Schaufler (6. und 7. Kopf)
- Vollschaufler (8. Kopf und älter)
Bei Damhirschen geht man davon aus, dass sie mit sechs Jahren ausgewachsen
sind. Bei den weiblichen Tieren spricht man bereits nach drei Jahren von
einem ausgewachsenen Alttier.
Lebensweise:
Damwild ist eine ziehende Wildart und lebt nicht territorial. Einem Kahlwildrudel
schließen sich neben dem Alttier (weiblich) in der Regel Schmalspießer
und in einzelnen Fällen auch zweijährige Hirsche an. Die Damhirsche
leben in eigenen Rudeln. Damwild ist tagaktiv und sowohl im Feld als auch
in kleinen Feldgehölzen anzutreffen.
Wegen seiner hohen Fruchtbarkeit, Langlebigkeit, guten Futterverwertung
sowie hervorragenden Fleischqualität ist Damwild zur landwirtschaftlichen
Nutzung gut geeignet und kann in einem Damwildgehege (Damwildgatter)
gehalten werden. Zur Errichtung und zum Betreiben eines Geheges trifft
§ 24 Bundesnaturschutzgesetz vom 20.12.1976 (Erlaubnis durch die
Behörde) Regelungen. Daneben ist für die Haltung in Gehegen
der § 1 des Tierschutzgesetzes von grundsätzlicher Bedeutung.
Das Betreuungspersonal muss fachkundig sein. Die Gestaltung des Geheges
muss den Ernährungs-, Bewegungs-, Ruhe- und Schutzbedürfnissen
der Tiere Rechnung tragen. Das Damwild stellt dabei an seine Haltung geringe
Ansprüche. Es bevorzugt einen parkähnlich, vielfältig strukturierten
Lebensraum. Eine Fläche von 1000 Quadratmetern pro erwachsenem Tier
wird im allgemeinen als ausreichend angesehen. Es solltem mindestens fünf
Tiere, davon ein erwachsener männlicher Hirsch, gehalten werden.
Da Damwild im Gegensatz zu Rotwild nicht suhlt, reicht es, eine permanente
Trinkwasserversorgung zu gewährleisten.
Zur Einrichtung eines Damwildgeheges soll hier demnächst ein ausführlicher
Leitfaden gegeben werden. Dieser soll sich mit Hinweisen zur Gestaltung
eines Geheges sowie mit den notwendigen Genehmigungen beschäftigen.
Nahrung:
Damwild zählt zu den Wiederkäuern und damit auch zu den
reinen Vegetariern. Die Tiere weiden und ernähren sich von Gras,
Laub und Feldfrüchten - sehr beliebt ist Raps. Schälschäden
durch Verbeißen der Rinde von Bäumen sind geringer als beim
Rotwild
Fortpflanzung:
Die Brunftzeit beginnt Mitte Oktober und dauert bis Anfang November. Die
Hirsche schreien (röhren) in dieser Zeit, indem sie weit schallende,
orgelartige Töne von sich geben. Starke Hirsche behaupten gegenüber
Nebenbuhlern einen Brunftplatz, der oft weit vom Sommereinstand entfernt
liegt. Dort scharren sie sogenannte Brunftkuhlen aus, in welche sie reinnässen,
sich reinlegen und aus denen sie auch sitzend rufen. Die weiblichen Tiere
suchen in kleinen Gruppen (Kahlwildrudel) die Brunftplätze der stärksten
Hirsche auf.
Die Setzzeit liegt beim Damwild im Juni (bis Anfang Juli). Nach einer
Tragzeit von etwa 230 Tagen bringen die Alttiere ihr Kalb, vereinzelt
auch zwei, zur Welt. Die Säugezeit beträgt bis zu vier Monate.
Geschlechtsreif werden die Tiere mit 16 Monaten und erlangen ein Lebensalter
von bis zu 25 Jahren.
JAGDTIPP:
Die Damwildbrunft spielt sich vorwiegend bei Tageslicht ab und ist
somit ein imposantes Erlebnis, welches vom Hochsitz aus miterlebbar ist.
Bejagung:
Damwild wird durch Ansitz, Pirsch, sowie bei Bewegungsjagden bejagt.
JAGDTIPP:
Neben dem Geruchs- und Gehörsinn ist beim Damwild
der Gesichtssinn äußerst gut ausgebildet und übertifft
damit sogar die Sinne des Rotwilds. In der Jägersprache sagt man
"Damwild äugt gut". Bei Pirsch und Ansitz ist somit äußerste
Vorsicht geboten.
Diese Seite wurde unter anderem mit Hilfe des Buches "Vor
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